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Serge Martin
Manager

FINEO ermöglicht die Schaffung einer neuen Generation leistungsstarker Fenster und die Sanierung bestehender Fenster.

Kurzbiografie

Serge Martin leitet zwei neu entstehende Geschäftseinheiten bei AGC Glass Europe: Fineo Glass und RenoWindow. Nach Abschluss seines Ingenieurstudiums arbeitete Serge einige Jahre in der F&E und Architekturberatung, bevor er 1999 zu AGC wechselte. Von 2007 bis 2016 arbeitete er im Marketing, Vertrieb und der Geschäftsführung in den Bereichen bearbeitetes und unbearbeitetes Glas bei AGC Glass Europe und AGC Glass North America. Als Mitglied im Team „Industrial and New Business Development“ kümmert er sich heute vorwiegend um die Entwicklung zweier vielversprechender – und bahnbrechender – Vorhaben.

Welches Geheimnis steckt hinter der in FINEO eingesetzten Vakuumtechnik?

„Die Magie von FINEO steckt im ‚Vakuumspalt‘. In herkömmlichen Doppelverglasungen sind die 12 bzw. 16 mm breiten Scheibenzwischenräume mit getrockneter Luft oder einem wärmedämmenden Gas gefüllt. Bei FINEO ist dieser Zwischenraum jedoch nur 0,1 mm breit und enthält ein Vakuum (also weder Luft noch Gas). Eine FINEO-Verglasung besteht aus zwei Glasscheiben von jeweils 3 bis 6 mm Stärke, von denen eine mit einer hochisolierenden Beschichtung versehen ist.(1) Der Vakuumspalt trennt diese beiden Scheiben. Kleine zylindrische und nahezu unsichtbare Mikroelemente sind in dem gesamten Spalt verteilt und verhindern, dass sich die beiden Scheiben bei äußerem Druck berühren. Dadurch ist die gesamte Verglasung nicht einmal 1 cm dick!“

(1) Auf die Glasoberfläche aufgetragene, äußerst dünne und praktisch unsichtbare Metalloxidschicht niedriger Emissivität, durch die sich die Dämmung gegenüber niedrigen Außentemperaturen verbessert, indem abgestrahlte Wärme nach innen reflektiert wird.

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Woher bezieht FINEO seine verbesserte Dämmwirkung bei höherer Lichtdurchlässigkeit und weniger Umweltbelastung?

„FINEO kann auf zahlreiche Vorteile verweisen – dazu gehört zunächst die Wärme- und Schalldämmung, die der Leistung einer Dreifachverglasung mindestens gleichkommt. Bei gegebener Baugröße ist die Verglasung zudem nur ein Drittel bis ein Viertel so dick und ein Drittel weniger schwer. Wegen der geringen Stärke bietet es darüber hinaus eine höhere Lichtdurchlässigkeit (80 %) mit 15 % mehr Tageslicht als eine Dreifachverglasung – denn weniger Glas bedeutet mehr Licht. Mehr Licht erbringt einen höheren Ertrag an kostenloser Sonnenwärme im Gebäude, was seinerseits den Heizbedarf senkt. Im Gegensatz zu Doppel- oder Dreifachverglasungen mit ihren Abstandshaltern, Klebern und sonstigen Komponenten ist FINEO außerdem vollständig recycelbar.

Nicht zuletzt profitiert sein Aussehen im Vergleich zu den wenigen Konkurrenzprodukten vom Fehlen einer unansehnlichen Evakuierungsöffnung zur Erzeugung des Vakuums.“

Ist FINEO für Neubau-, Renovierungs-, Sanierungs- und andere Vorhaben einsetzbar?

„Vakuumverglasungen sind zur Schaffung einer idealen multifunktionalen Lösung für das jeweilige Projekt mit Sonnenschutz-, Sicherheits-, Schallschutz- und anderen Gläsern kombinierbar. Sie sind für neu errichtete Büro- und Wohngebäude, aber auch für Sanierungsvorhaben geeignet. Renovierungen bieten in Europa ein großes Marktpotential, da FINEO einfach in vorhandene Rahmen eingebaut werden kann – sofern sich diese noch in einem guten Zustand befinden. Hierzu muss einfach die vorhandene Einfach- oder Doppelverglasung der ersten Generation entfernt und durch FINEO ersetzt werden.

Vakuumverglasungen stellen eine perfekte Lösung für den Erhalt der Authentizität historischer Fassaden dar, die schlicht noch nicht für moderne Fenster konzipiert wurden. In Verbindung mit unterschiedlichen Glasarten fügt sich FINEO bei der Sanierung nahtlos in das ursprüngliche Aussehen der zwischen den 1880ern und 1960ern verbauten Fenster ein.“

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Was macht FINEO so zukunftsweisend?

„Angesichts der großen Bedeutung eines European Green Deal und der CO2-Neutralität ermöglicht FINEO mit den heute effizientesten und umweltschonendsten Glastechnologien die Entwicklung einer ganz neuen Generation leistungsstarker sowie die Sanierung bestehender Fenster – und das zu überschaubaren Kosten. Ein Produkt, das 2019 den Belgischen Energie- und Umweltpreis in der Kategorie „Nachhaltige Energienutzung“ gewonnen hat, bedeutet damit einen großen Fortschritt für die Hinwendung zu energetisch ökologischem Bauen.“

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Historische Entwicklung der Isolierverglasung

Der Wärmedurchgangskoeffizient einer Verglasung (Ug-Wert) wird als W/(m2K) angegeben und drückt den Wärmeverlust pro m2 Verglasung bei einer bestimmten Differenz von Innen- und Außentemperatur aus. Je niedriger der Wert, desto geringer der Wärmeverlust und desto besser die Dämmleistung.

Ursprüngliche Einfachverglasungen wiesen den Ug-Wert 5,8 auf. In den späten 1970ern entstand die erste Generation gewöhnlicher Doppelverglasungen mit dem Ug-Wert 2,8. Die Dämmleistung verbesserte sich gegenüber der Einfachverglasung also um das Doppelte. Einige Jahrzehnte später wurde diese erste Generation durch leistungsstarke hochisolierende Doppelverglasungen mit einer hochisolierenden Beschichtung im Inneren der Verglasung ersetzt, was den Ug-Wert fast auf 1 senkte – also eine nahezu sechsfach bessere Dämmleistung gegenüber einer gewöhnlichen Einfachverglasung.

Die heutige Vakuumverglasung schließlich ist eine revolutionäre Weiterentwicklung mit dem spektakulär niedrigen Ug-Wert 0,7 – also der gleichen Leistung wie eine Dreifachverglasung bei nur einem Viertel bis Fünftel der Stärke.